Национал-социалистическая партия и ее политика (Die NSDAP und ihre Politik).

Nicht einmal Bismarck hat in seiner Zeit das Reich so vollständig beherrscht und so widerstandslos nach seinen eigenen Gedanken formen können, wie Hitler es in den letzten zwölf Jahren seines Bestehens getan hat.
Nachdem Hitler einmal zum Reichskanzler e
annt worden war, ergriff er und die NSDAP die politische Macht in den nächsten vier Monaten fast vollständig. Und dann ergriffen sie eine Art von Macht, die man sich bis dahin gar nicht hatte vorstellen können, nämlich die totale Macht.

Die nationalsozialistische Partei hatte aber kein Zentralkomitee, kein Politbüro, und Hitler hat niemals irgendein Parteigremium zusammengerufen, um sich mit ihm zu beraten. Die Parteitage, die jedes Jahr im Herbst in Nü
berg abgehalten wurden, waren nicht Zusammenkünfte eines Parteivorstandes mit Delegierten der Parteibasis, in denen Programme beraten und beschlossen wurden. Die nationalsozialistische Parteitage waren Aufmärsche der Parteimassen, aber auch anderer Organisationen. Es gab einen „Tag der SA“, einen „Tag der SS“, sogar einen „Tag des Reichsarbeitsdienstes“, auch einen „Tag der Wehrmacht“, wie sie jetzt nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hieß. Alle Organe wurden zu einer großen beeindruckenden Demonstration zusammengeholt, bei der nur Hitler und immer wieder Hitler Reden hielt. Er selbst hörte sich nichts an. Nicht die Partei regierte den Staat. Hitler regierte, unter anderem durch die Partei. Das Dritte Reich Hitlers war kein Parteistaat, es war ein Führerstaat. Hitler war dabei von seiner historischen Sendung nicht nur überzeugt, sonde
geradezu besesssen. Er fühlte sich als auserwähltes Werkzeug der „Vorsehung“.